Freitag, 29. August 2014

Das Highlight - laut Reiseführer

Auf so manchem Reiseführer auf der Titelseite, Normandie und Bretagne werben beide damit, mit Monte Saint Michel, der Klosterstadt.

Und wenn wir uns schon in diesem Teil des Landes aufhalten, dann muss es wohl so sein. Auch wir reisten nach Saint Michel. Dazwischen begeisterte uns noch ein sehr aufgeschlossener Campingplatzbesitzer, der uns ein nettes Plätzchen vor einem nicht bewohnten Mobil-Home offerierte und sehr nett auf Englisch (!) mit uns parlierte.

Ich sag euch eines, die Gezeiten hier sind wirklich faszinierend. Da gibt es wahrlich Inseln mit Häusern drauf, die kannst du bei Ebbe locker zu Fuß erreichen.

Auf alle Fälle stand am nächsten Morgen Saint Michel auf dem Programm. Schon von der Ferne sahen wir ihn da stolz aus dem Meer ragen, den Klostergupf und in fast der gleichen Ferne wurde uns ein Parkplatz zugewiesen. Dann ging es per Gratis-Bus zum Fuß des Monte Saint Michel.

Und damit ist auch schon alles gesagt. Es ist eine Touristenhochburg und besser außerhalb der Hauptsaison zu besichtigen. Wir ließen uns dann vom Menschenstrom bis zum Eingang des Klosters hinaufschieben, drehten dort dann aber standapede um und kehrte wieder um einiges schlauer zurück zu unserer Akadyane, zahlten 6,50 für 1,5 h parken und machten uns auf die "selber Gestrickten" auf in die Weiten der Normandie ...

Donnerstag, 28. August 2014

Piraten!!!


Oder Freibeuter, wie sie romantischer benannt werden. Da das Gendern in diesen historischen Gefilden wirklich unpassend ist, da müssen ja schlussendlich Klischees erfüllt werden, unterlass'ich das jetzt mal eben ;-)

Dinan war aufgrund eines Jahrmarktes unerreichbar zugeparkt. Wieder auf die Route nach Dinard zu kommen, schien fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das Navi hat einfach kein Verständnis für temporäre Verhinderungen! Jedoch anhand unseres guten, alten Michelins fanden wir wieder an die Küste und staunten darüber, dass es wirklich Teile Frankreichs gibt die fest in britischer Hand sind.

Als wir mit dem Staunen fertig waren, entdeckten wir schon in der Ferne über die Wogen desAtlantiks hinweg unser eigentliches Ziel: Saint Malo! Diese Hafenstadt blickt auf eine tausendjährige bewegte Geschichte zurück und galt auch als Hochburg der Freibeuterei ...

Die geschlossen Stadtmauer um den historischen Kern hält auch den heftigsten Stürmen stand. Die Strände rund um das Geschichtsträchtige laden zum Baden ein. Im Meerwasserbecken besteht die Möglichkeit des Turmspringens ins Wasser, auch wenn rund herum die Ebbe alles Wasser zurückgezogen hat.

Meine meiste Aufmerksamkeit herhielt aber eine Gruppe von PensionistInnen, die mit olympischen Eifer und Präzision Boule spielten und einer sehr agilen und gelenkigen Dame Applaus zollten, da sie mit dem ersten Wurf auf Tuchfühlung mit der Zielkugel ging.



Merlin und Morgan

Die Artus Sage, sozusagen der Vorläufer der Mantel- und Degenfilme, lockte uns nun weg vom Atlantik in die Mitte der Bretagne: die Broceliande.

Angeblich soll dort in den tiefen der Wälder der Ursprung dieser Sage zuhause und Merlins Grab sein sowie Morgan ihr Unwesen getrieben haben. Im Wald von Broceliande trifft Merlin an der Barentonquelle die Fee Viviane. An dieser Quelle sammeln sich die Feen von "Koncorret" (Das Tal der Feen).

Wir suchten, wir bemühten uns zu finden, aber der Funke sprang nicht über.

Die Broceliande, das ist so ein schönes Wort, bietet Heimat den Fantasy Freaks. Doch meine Phantasie reichte nicht aus ... Fantasy ist nicht meine Welt. Es war nett. Ich würd es nicht missen wollen, weil alleine die Anekdote, des "Naja - geht so ... wir sind halt Waldviertel verwöhnte Österreicher" hat was für sich. Doch ein zweites Mal verlass ich den Atlantik nicht mehr für dich, Merlin oder Morgan ...

Dienstag, 26. August 2014

Rosa Wackelsteine

Die Cote de Granit Rose lockte uns als nächstes Ziel. Und somit begaben wir uns notgedrungen wieder Richtung Osten, also irgendwie heimwärts.

Oberhalb von Lannion gelegen, ist dieser Küstenstreifen schon sehr besonders. Ein netter Elsäßer wies uns auf die Besonderheiten hin, die wir in Tregastel nicht versäumen sollten, auch wo wir parken könnten - wunderbar. Und das ganze auf Deutsch!

Natürlich wurde gebadet und der Liebste musste raus zum rosa Granitbrocken und probieren, ob er sich den Wackeln ließe ... ich blieb dekorativ am Strand. Falsches Schuhwerk.

Innerhalb kurzer Zeit sieht man und auch frau schon den Unterschied der Gezeiten. Es ist immer wieder faszinierend. Vor einer Stunde haben wir da noch gebadet. Jetzt kannst du zu Fuß die Felsen umrunden.

Aber nun genug geplanscht und gebadet. Schließlich wollen wir ja noch der Arthur-Sage auf den Grund gehen und uns in die Tiefen der Wälder Merlins und Morgans in die Broceliande begeben.

Doch vorher war noch ein technischen Problem zu beheben. Frankreichs Straßen haben hervorragenden Grip. Unsere Reifen dadurch nicht mehr so. Somit hieß es: Bitte wenden!




Montag, 25. August 2014

Mantel und Degen

Und da wir schon fast da waren, mussten wir natürlich auch Locronan besuchen. DIE beliebteste Kulisse für Filme des "Mantel und Degen" Genres.

Schön langsam hab ich ja das Gefühl, wir sind überhaupt auf den Spuren der 3 Musketiere unterwegs: die Abbey de Fontany, das Loire-Tal, La Rochelle und nun Locronan.

Es dauerte etwas bis es prickelte. Vielleicht weil zuviel davon geschwärmt wurde. Dann sind die Erwartungen besonders hoch und die Enttäuschung liegt sehr nah.

Aber schlussendlich überzeugte uns dann doch der Rundgang und interessanter Weise vorallem die Kirchen. Die eine große Kathedrale (?) mit ihrem imposanten Glasfenster hinter dem Altar und dann die kleine, bescheidene, an einem Brunnen gelegene Kapelle ... Abgesehen davon, dass wir uns in diesem Städtchen ENDLICH vorbildlich bretonisch einkleideten. Ich in Streifen, der Liebste mit Seemannshemd aus verwaschenem, blauen, robusten Leinen.

Ich denke, wir kommen wieder. Schon alleine deshalb - wir haben ein Jahresticket für den Parkplatz erstanden .... ;-)

Sonntag, 24. August 2014

Kulinarisch unterwegs

Wer die Bretagne bereist, muss sich mit den 3 Cs auseinandersetzen: Crepes, Camenbert und Cidre. Dann natürlich noch Muscheln, Austern und allerlei Meeresgetier. Abgesehen davon, dass in der Bretagne sozusagen die Sardinendosen erfunden und zur Delikatesse erhoben wurden.

Als Geschmacksjäger ließen wir uns natürlich nicht zweimal bitten. Alles muss ausprobiert werden. Ein Vorurteil gilt nicht. Zumindest gekostet muss werden.

Crepes hatten wir bereits. Sowohl in der Snack-als auch in der Restaurant-Variante (in Ponte Aven - malerischer geht es kaum). Absolut zu empfehlen. Vorallem wenn sie auf die traditionelle Weise zubereitet werden: frisch und mit Buchweizenmehl gebacken. Sie heißen dann auch gerne Galette und können auch dicker geraten.

In Douarnenez (auch hier erhielten wir mit unserer Akadyane einen Spezial-Platz mit Meerblick) wurde es dann Ernst. Nach dem Besuch des Schifffahrts- und Fischereimuseums wollten wir bloß einen Espresso und eine Crepes aux Nutella. Doch die Küche hatte noch zu und wir mussten uns ein paar Minuten gedulden. Und so studierten wir die Speisekarte ....

Austern, Muscheln, Carpaccio und Kir Breton sowie ein Chardonnay wurden es dann, nach dem Espresso. Die Crepes ließen wir aus. Und es war sehr witzig, da wir ja nur sehr wenig Französisch sprechen und der Wirt sowie das Personal nur Französisch, bestellten und widerriefen wir in erster Linie via Körpersprache und Mimik. Es hat wunderbar funktioniert.


Azurblau - oder so

In Quimper wurde dann das Reisemitbringsel erstanden - ein Klorad mit sechs Gängen...
Den Empfehlungen von Madame folgenden begaben wir uns dann jedoch nicht auf das Pointe du Raz (Dort müssen Sie Eintritt bezahlen und es sind viel zuviele Leute, fahren Sie nach Pointe de Van, da sehen sie du Raz excellent und es ist frei zugänglich) und fuhren ans Point de Van.
Es war wirklich überwältigend. Wir hatten einen ruhigen, sonnigen Sommertag erwischt. Eine Seltenheit an diesem Zipfel Europas. Der Wind blies. Er blies uns jedoch nicht aus die Socken und so konnten wir dieses Naturerlebnis in Ruhe und ohne Kribbeln im Bauch genießen.
Die besten Crepes aux Nut wurden uns dann auch noch dort serviert. Ein herrlicher Ausflug!


Samstag, 23. August 2014

Bevorzugt

Nun endlich in der Bretagne angekommen, forderte uns auch die Dichte der Möglichkeiten heraus. Was ansehen? Wohin mit uns? Soviel zu sehen, soviel zu tun.
Da natürlich der westlichste Punkt Frankreichs "Pointe du Raz" ein Muss war, beschlossen wir, uns auf das Spiel einzulassen und uns in diese Richtung wehen zu lassen.
Und da wehte es uns glatt in das entzückende Concarneau mit seiner "close ville". Beim Eingang in diesen historischen Teil der Stadt begrüßte uns, wie könnte es auch anders sein, Captain Jack Sparrow. Ein Schausteller als derselbige verkleidet, forderte Tribut für's Ablichten mit ihm und ohne ihn....

Ich liebe dieses Eintauchen in vergangene Zeiten ... auch wenn touristischen aufbereitet, es gelingt doch, sich dieses Zurückversetzen, dieses sich an die Stadtmauer lehnen, aufs Meer Hinausblicken und davon zu träumen, wie es wohl war, damals zu leben und zu lieben. Wie sehr es sich wohl unterschieden hätte, von dem hier und jetzt.

Im Anschluss an die Zeitreise, war wieder Platzsuche angesagt. Und da begegneten wir Maurice und seiner Chefin. Madame, zuvorkommend und gediegen, fast wie aus einem Film, begrüßte uns. Und als sie unser Auto sah, zerfloss sie fast. Nicht nur dass sie uns wichtige Tipps über weitere Stationen unserer Reise gab, sie wies auch ihren dienstbeflissenen Maurice an, uns ein besonderes Plätzchen zuzuweisen. Und es war sensationell!
Eine Wiese, fast für uns alleine, leicht abschüssig - macht uns gar nichts, wir sind flexibel und in der Lage uns selbst gerade zu richten - mit freien Blick auf die Weiten des Atlantiks und 3 Minuten hinunter zur Platzeigenen Badebucht. Herz was willst du Meer?
Der Liebste richtete mir die Freilanddusche. I

ch schlief mit freiem Blick auf den Sternenhimmel und den Atlanik - indoor. Wir brauchten keine Vorhänge ...

Freitag, 22. August 2014

Belesene Hühner

Ich bin ja ein Fan von Viechereien. Mein liebstes Fotomotiv sind Kühe. Ich freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn ich eine Rinderherde seh. So richtig wie es sich gehört - Freilandhaltung. Schweine haben einen unglaublich hohen Unterhaltungswert. Und richtig schön meditieren lässt es sich, wenn man Hühnern beim Picken zusieht.

Auray mit schnuckeligem, alten Hafen lud uns zum Verweilen ein. Die Nächtigungsvariante befand sich ein wenig außerhalb, in Bono. Die Betreiberin begrüßte uns herzlich. Die Akadyane war das Fahrzeug ihrer Kindheit. Sie weint ihr heute noch nach.

Was mich jedoch am meisten bezauberte, war die Geflügelhaltung. Die Hühner liefen frei am ganz Platz. Wir entdeckten sie in der platzeigenen Bibliothek.  Des Morgens ereignete sich noch ein Drama - ein Hund, womöglich eines Gastes, ich habe es nicht weiter verfolgt, machte sich auf Hühnerjagd. Na das gab ein Geschrei - zuerst das der Hühner, anschließend das der Platzbesitzerin.

Donnerstag, 21. August 2014

Wo Obelix zuhause war

Also genau wissen wir es nicht. Aber da es Hinkelsteine oder wie Fachleute auch sagen: Megalithen, in rauhen Mengen gab, die Orts- und Hotelnamen bevorzugt mit "ix" aufhörten und der Reiseführer von Gallieren spricht, die Rom Widerstand leisteten und sehr lebensfroh waren, haben wir beschlossen, wir sind grad da, in Obelix's Heimat.

Canac heißt das Örtchen, das wir anpeilten. Der Strand war rießig, das Meer verführerisch und das Megalithenfeld nur mit Führung zu besuchen. Also glaubten wir unserer schlauen Lektüren und machten uns auf die Suche nach dem kleineren, hübscheren Hinkelsteinanwesen Richtung Erdevent. Und siehe da - der Zauber der Romantik hatte uns wieder. Da muss es gewesen sein, wo Miraculix mit seiner Goldsichel Zaubermisteln schnitt, wo Obelix im Schatten der Hinkelsteine mit Idefix ein Nickerchen hielt und Asterix ständig auf Suche nach Abenteuern war ...

Ein Hohlweg gesäumt mit wundersamen Steingebilden führt als Rundweg von und zum Megalithenfeld, welches frei zugänglich ist. Wir haben uns natürlich vorbildlich benommen und haben keinen Stein erklommen, die megaalten Steingebilde nur bestaunt und nicht begriffen ...


Der Atlantik, der Liebste und ich


Nach dieser abenteuerlichen Nacht wollten wir (ich) La Rochelle nochmals eine Chance geben und so fuhren wir auf ein Frühstück und eine Stadtbesichtigung zurück. Nun weiß ich, dass Romantik etwas mit Verklärtheit zu tun hat und es Glücksache ist, in Frankreich einen guten Espresso zu kriegen.

Wir ließen La Rochelle La Rochelle sein und widmeten uns wieder unserem vorrangigen Ziel: Im Atlantik baden zu gehen.

Wir schlängelten uns die Küste entlang. Es gelang uns, an einem fast einsamen Strand ein wenig Schlaf nachzuholen und das erste Mal in den Atlantik zu springen. Die Wellen, das Meer, der Sand, die Dünen - ein Traum. Der Liebster war wieder versöhnt und ich nicht mehr müde.

In Notre Dame de Monts (auf halben Weg zwischen Les Sables und St. Nazaire) fanden wir einen wunderbaren Municipal mit Düne und Strand, alles inklusive und genossen das Aufsehen, welches wir mit unserem Akadüle veursachten. Ein Nachbarjunge (etwa 16 Jahre) war völlig hin- und weg von unserer Art des Reisens, auch wenn er etwas peinlich berührt war, weil er hielt uns für Austrialier ...

Der Liebste sorgte für Gekreische (begeistertetes !) unter den Nachbarinnen. Er hatte keine Lust sich bei den Duschen anzustellen, um sich das Salz vom Leibe zu waschen. Also nahm er kurzer Hand unseren Duschsack, füllte ihn mit lauwarmen Wasser und baute sich an unserem Wohnmobil mit Hilfe von Zeltstange und Schnurr eine Freilanddusche ...



Mittwoch, 20. August 2014

Abenteuer Urlaub

Wir sind Reisende. Wir lieben es mit unserer Akadyane die Welt zu erkunden. Aufgrund der technischen Hochbegabung des Liebsten, verfügt die Akadyane auf ihren geschätzen 4 (!) qm über eine sensationelle Infrastruktur. Wir können uns autark versorgen. Doch wollen wir das selten und wenn dann freiwillig.

La Rochelle und Poitiers waren so wunsch-traum-Reiseziele meinerseits. Begleitete mich doch "Angelique", die aus dem Poitiers stammende Adelige mit ihren Abenteuern und Weltreisen durch meine Jugend. (Ich war jung und brauchte die Träume).

La Rochelle wurde es dann (Poitiers habe ich mir noch aufgehoben) und begrüßte uns mit einer wunderbar beginnenden Abendstimmung. Die Restaurants begannen wieder ihre Küchen zu öffnen. Und den Empfehlungen von Freunden folgend genossen wir unsere ersten Moules et Frites am Hafenbecken. Auf der Ile de Re, der La Rochelle vorgelagerten und über ein Brücke erreichbaren Insel, soll es Campingplätze zu Hauf geben und noch dazu wunderbare Badegelegenheiten.

So begaben wir uns gegen 20 Uhr durch das Straßengewirr von La Rochelle (der Hafen wurde am Abend zur Fußgängerzone. Alternativ-Umleitungen wurden nicht geboten) in Richtung unserer Wunsch-Nächtigungs-Destination. Satte 16 Euro durften wir für die Brückenbenützung bezahlen. Der Atlantik und seine Sandstrände auf der Insel weckten Vorfreude. Doch dann kam es. Alle Campingplätze hatten bereits zu! Wir fanden kein Quartier.

Schlussendlich kehrten wir enttäuscht auf's Festland zurück und nächtigten notgedrungen am Straßenrand in der Pampa.

Höhlenmenschen

Doch bevor wir dem Atlantik "Hallo!" sagten, musste noch Wein verkostet werden. Bereits im Burgund informierten wir uns mit unseren Geschmacksnerven über die Besonderheiten des Chabli, eines Chardonnay (Weißwein ;-)), der nur rund um Chabli sogenannt werden darf und ganz besonders köstlich schmeckt. Aus einer Weingegend stammend, war natürlich das Thema der Roten und Weißen, prickelnd und nicht prickelnd für uns allgegenwärtig.
Und bevor wir das Loiretal hinter uns ließen, musste natürlich auch noch zumindest einmal Wein verkostet werden.

Und dem war dann auch so in Chinon. Der Ort erstreckt sich über beide Ufer der Vienne, unweit des Zuflusses in die Loire. Oben über dem Städtchen thornt die Burg, unten ein paar Meter vom Fluss entfernt, befinden sich die "Cave", die Weinkellereien, Höhlen im Kalkstein, wohltemperiert wohlgemerkt. Die hier produzierten Weine zählen derzeit zu den Besten in ganz Frankreich. Das können wir jetzt so bestätigen. Der Cabernet Franc begleitete uns dann auch noch eine zeitlang auf unserer Reise ...


Dienstag, 19. August 2014

Wie der Adel pupste

Also im Loiretal wurde ich auch wieder einmal eines besseren belehrt. Dachte ich doch bei "Flusstal" an so etwas wie die Wachau, die ich sehr liebe und schätze. Also an eine Landschaft, die sich eng um den Fluss/Strom (was auch immer schmiegt). So ganz anders bei der Loire.

Wir begegneten ihr das erste Mal bei Gien, hatten Herzklopfen und Panik als wir dann weiter Richtung Orleans direkt an einem Atomkraftwerk vorbeifuhren. (Ich kann nichts dafür, die Karten und das Navi und die Sonne und überhaupt haben mich irregeführt) und jausneten grenzgenial bei Sully mit Blick auf einen naturbelassenen Fluss mit Inseln und Reihern.
Die Schlösser und deren Vielzahl begeisterte uns von außen. Wir sahen uns Amboise von innen an, weil uns Leonardo da Vinci lockte. Er hat dort seine letzten Lebensjahre, drei waren es, verbracht. Der Knabe muss ein unglaublich interessanter Zeitgenosse gewesen sein. Mit ihm hätte mich gerne öfters unterhalten.

Aber ansonsten begeisterte uns das Loiretal mit seiner Weite und seiner Landschaft, seinen einsamen, aber gut ausgebauten Straßen, die mit Einblicken und Ausblicken belohnten sowie einem netten, kleinen Municipal-Campingplatz gleich neben dem "Frauenschloss" Chenonceaux. Wir kommen wieder und werden weiterentdecken, doch gleich lockt der Atlantik ...


Montag, 18. August 2014

Vorher/Nachher


Unser letzter Frankreichaufenthalt war 2011, als wir mit zwei Enten und den Kindern das 2CV-Welttreffen in Salbris besuchten. Auf dem Weg nach Salbris entdeckten wir für uns den "Burgbau zu Guedelon". Im Herzen der Puisaye (also links oben außen vom Burgund, knapp vorm Loiretal - für Geografie-Würtstel wie mich erklärt) passiert dieses Kleinöd des Mittelalters. Warum passiert? Weil dort wird seit bald 20 Jahren mit Techniken und Mitteln, die im Mittelalter zur Verfügung standen, eine Burg gebaut.

Tausende von Freiwillige arbeiten mit und erleben das Abenteuer Mittelalter hautnah. Als Besucher und Besucherin tauchst du ein in diese Welt und bist fasziniert, wie wenig finster sich doch dieser Burgbau gibt.
Nun drei Jahre spätern konnten wir aufgrund unseren ersten Besuches 2011 den Unterschied, den Fortschritt bemerken.

Es ist einfach zauberhaft. Mich haben natürlich wieder die Viecherein, die da ganz selbstverständlich auf der ganzen Baustelle frech zu Wege sind, am meisten fasziniert. Aber auch die Naturfarben, die Malereien, die Freude und die Scherze der Arbeitenden sind inspirierend.
http://www.guedelon.fr/de/abenteuer-guedelon/die-anfange_01_02.html Hier geht es zur offiziellen Seite auf Deutsch zu diesem abenteuerlichen Vorhaben.

Wir zogen dann weiter Richtung Loire ...



Die drei und Alexandre

Ob jetzt dort wirklich die Szenen im Kreuzgang mit dem lästigen, intriganten und sehr unsympathischen Kardinal Richelieu der "3 Musiketiere von Alexandre Dumas" gedreht wurden, wissen wir nicht. Es könnte möglich sein.

Wunderschön ist sie allemal, nicht überlaufen und sehenswert, die Abbey de Fontenay
Vor allem wenn man und auch frau, so wie wir, dem Navigon vertrauten und die Waldanfahrt nahmen. Nur empfehlenswert mit Ente oder ähnlich geländegängigem Gefährt.

Ich mag sie ja, die Mantel- und Degenfilme. Sie sind so herrlich romantisch, kitschig, erzählen von wahren Heldentaten und großen Lieben und lenken ganz herrlich von so manchen realen Unbill ab. Daher ein kleines Degenchen unter dem T-Shirt in die Abbey reinschmuggeln und eine Geburtstagskerze oder so Köpfen. Teelichter empfehle ich nicht, da zu kurz. Wenn spielwillige PartnerInnen mitdabei sind, könnte natürlich auch ein kleines Duell ausgefochten werden. Ziel ist: Nicht erwischt zu werden - vor allem vom Personal, dass möglicherweise Ungeduld und Unverständnis für dererlei Unfug aufbringt ...

Achja, und so kleiner Tipp am Rande. Beim Tanken in Frankreich kann es durchaus empfehlenswert sein, einen kleinen Blick ins Zentrum zu werfen. Es könnte überraschend hübsch werden - so geschehen in: Noyers

Sonntag, 17. August 2014

Vorurteile

Sympathie ist eines der häufigst diagnostizierten Vorurteile. Und ich bin Frankreich-Sympathisantin. Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Straßenzug. Wir kamen damals von der Schweiz, ordentlich und sauber, fluggs über die Grenze gestochen und es war zauberhaft und entspannt und nett.
Mein Französisch ist enden wollend - auch ein Vorsatz den ich heuer gesetzt habe: das muss sich ändern - das vom Liebsten noch mehr. ABER: wir kommen durch. Wir radebrechten uns so durch die Provinzen, mit einem Lächeln und einer Freude und stoßen immer auf Menschen, die kein Problem damit haben, dass wir kaum Französisch sprechen. Vielleicht hat es auch mit unserem fahrbaren Untersatz zu tun, ein Kulturgut der besonderen Art ... wir fanden sogar den einen und die andere Französin, die bereitwillig auf Deutsch zurückradebrechteten.

Und so war es auch dieses Mal: Nach einem deutsch, ordentlich gestutzen Campingplatz in Lindau (wir sperren um 1/2 9 und zahlen können Sie erst ab 8 Uhr morgens), purzelten wir vergnügt in ein naturbelassenes Campingareal im südlichen Elsass bei Belfort für schlanke 12,50 Euro und waren glücklich. Der Campingplatzbetreiber amüsierte sich über unser Gestammel und antworte in geschmeidigen Elsass-Deutsch, gab uns noch den einen oder anderen Ausflugstipp und alles war wunderbar ... Doch davor mussten wir noch einen Supermarkt entern und uns mit französischen Köstlichkeiten eindecken. Der Shoppingwahn wird noch unser Ruin sein ;-) Die Hagenbuttenmarmelade (Bild Mitte) erstanden wir jedoch fast direkt beim Erzeuger ...

Samstag, 16. August 2014

Wenn der Plan dazwischen kommt

Eigentlich - wie sehr dieses Wort doch schon den Widerwillen ausdrückt - reisen wir ja ohne Plan. Und dann ist ja dann doch ein Ziel vor Augen. Zumindest heuer: Frankreich, der äußerste Westen. Und sag mal mir, du willst was erreichen, ich setze alles dran, dass wir es erreichen. Ich bin dann wie programmiert. Auf alle Fälle der falsche Ansatz ...
Aber was solls, frau ist ja lernwillig, und wenn der Liebste bei Zeiten Laut gibt, dann wird auch alles gut.

Wir begaben uns von Schärding weg, eng an die österreichische Grenze geschmiegt entlang dem Inn, ihn dann verlassend, Richtung Vorarlberg beziehungsweise dem deutschen, am Bodensee gelegenen Lindau. Und entdecken, dass es auch hier viel zu entdecken gäbe, wäre da nicht dieses verdammte Ziel. Ja, wir haben 3 Wochen, aber eines der Kinder feiert Geburtstag am Ende dieser 3 Wochen, da will man und auch frau auch wieder zuhause sein, Freunde haben uns eingeladen - ich sage es euch: macht euch im Urlaub keine Termine aus, es ist der falsche Weg.

Tja und so mussten wir so manche Schönheit links und auch rechts liegen lassen. Aber der Vorsatz ist fix notiert, eine Woche zart nach Xibergien reisen, dort wiederum Freunde besuchen, und dann über die Silvretta zurück. Das muss nächstes Jahr drin sein. Ostern kommt bestimmt ;-)

Donnerstag, 14. August 2014

Möge die Reise gelingen

Wie immer vor Reisen, vorm Wegfahren, stellt sich so etwas wie Lampenfieber ein. Schmetterlinge im Bauch, wie der Volksmund es so schön benennt. Ich weiß nicht, was es genau ist, aber es ist jedes Mal da und lässt sich auch mit keiner Vernunft der Welt beirren. Erst wenn dann unterwegs klar wird, was ich vergessen habe, ein kleines Hoppala passiert, dann ist alles gut und Entspannung tritt ein.
Und natürlich auch heuer so:

Drei (in Zahlen 3!!) Wochen Urlaub. Über 21 Tage mit dem kleinsten Wohnmobil der Welt, unserem Akadüle, auf Reisen sein. Kein Internet, kein Telefon, keine Anfragen, rein gar nichts - irgendwie gespenstisch. Vorfreude gemischt mit Unruhe - gemischte Gefühle eben.
Weitere Besonderheit: die Reise beginnt erst am Sonntag. Denn das Wochenende feiert ein ganz Lieber seinen 50er und da müssen wir dabei sein.

Frankreich steht am Plan. Die Bretagne und was uns sonst noch so in den Weg hüpft. Rund 2000 km in eine Richtung. Naja, wir werden sehen ...

Montag, 11. August 2014

Für Jeannette


Das muss jetzt auch noch hier Platz finden: der erste Ausgang meiner quasi handimportierten, persönlich zugesandten und ausgewählten Klompen. Als Dokumentation sozusagen, wie geliebt sie von mir werden. Und ja sie sind mutig, sogar ans Feuer haben sie sich gewagt ...


Freitag, 8. August 2014

Die Route


Oder kein Plan ist auch ein Plan. Also heuer gibt es zumindest eine Himmelsrichtung und ein Land, welches wir bereisen wollen. Die Heimat unserer Akadyane: Frankreich. Und zwar den Nordwesten, genauer gesagt die Bretagne und die Normandie, könnten heuer unser Ziel sein. Der Konjunktiv bleibt. Bis zu dem Zeitpunkt an dem wir wieder zuhause sind. Dann steht fest, wo wir überall gewesen sein werden. Alles andere ist Spekulation. Nein, nicht das beliebte Weihnachtsgebäck aus Schweden, sondern das andere, da wo geredet wird, über etwas als ob es schon fix wäre, aber alles noch in der Zukunft ist. Kristallkugel schauen halt und so. Für uns steht alle Mal fest: Der Weg ist das Ziel und lassen wir uns überraschen ...

Dienstag, 5. August 2014

Anbraterei


Und wenn wir schon bei FreundInnen sind. Darf eines nicht vergessen werden. Rituale. So wie es denn da seit 2009 das gepflegte Anbraten gibt. Mit unserer lieben Freundin B. Eigentlich mehr das Braten, also das von Spiegeleiern. Wobei, man und auch frau könnt einfach sagen: Spiegeleinmachen. Ist aber langweilig und macht keinen Spaß.
Mein Liebster ist seit kurzem ihr Herausforderer. Das heißt: Er brät quer und auch manchmal kreuz und versorgt mich und unsere Treffennachbarn mit morgendlichen Eiereien. Sehr zur Freude der so beglückten und am HollarEI, dem größten 2CV-Treffen in Österreich, wurde dann die Queen der Spiegelei, B., feste angebraten und umworben. Aber hatte keine Chance gegen ihre Dekoqualitäten, ganz abgesehen davon, dass sie sogar vorhatte, in entsprechend gepunkteten Outfit durchgestylt zu kochen. Wobei Liebster in Petticoat hätt auch was, allemal einen hohen Unterhaltungswert, für mich. Für ihn glaub ich weniger ...